Gemeinsame Aktionen mit Kindern und Hund, fördert die Gemeinschaft
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Anforderungen an den Hund

 

1. Eigenschaften und Wesen

 

Die Anforderungen, die an den Hund gestellt werden, sind abhängig von Einsatzbereich und Konzept. Gleichwohl gibt es gewisse Grund-Standards.

Andererseits gibt es wahrscheinlich für sehr viele Hunde den passenden "Arbeitsplatz", den man eben entsprechend gestalten muss.

 

Zunächst einmal muss der Vierbeiner einen ausgezeichneten Gesundheitszustand haben und frei von Schmerzen sein.

Natürlich sollte das Tier auch sauber und gepflegt sein.

 

Was die individuellen Eigenschaften und den Charakter des Hundes angeht, gibt es ebenfalls wünschenswerte allgemeine Grundvoraussetzungen, die aber durchaus unterschiedlich ausgeprägt sein dürfen.

Dazu zählen:

  • freundliches Wesen, Gutmütigkeit, Führigkeit,
  • Umweltsicherheit, Belastbarkeit, hohe Toleranzschwelle...       

Sobald es um konkrete Einsatzbereiche geht, können ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Wesensmerkmale gefordert sein.

Tatsächlich können auch Hunde, die nicht alle oben genannten Eigenschaften in perfekter Art und Weise besitzen, aus dem Tierschutz kommen und eine schwierige Vorgeschichte oder eine kleine spezielle "Macke" haben,  durchaus wertvolle pädagogische Begleithunde sein, wenn sie entsprechend ausgebildet und eingesetzt werden.

 

In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der Hundebesitzer, der ja auch meistens der Pädagoge/Therapeut ist, immer für das physische und psychische Wohlergehen des Hundes und seine tierschutzkonforme Unterbringung und Betreuung verantwortlich ist.

Dazu gehört auch, dass Häufigkeit, Dauer und Intensität des Einsatzes das Tier nicht überfordern dürfen und bei Anzeichen von Stress entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Jeder, der überlegt, seinen Hund in der pädagogischen oder therapeutischen Arbeit einzusetzen, sollte sich deshalb gründlich überlegen, ob der den entsprechenden Anforderungen wirklich gewachsen ist.

 

Schulhund Border Collie Lou, lässt sich gerne über den Parcours führen
Schulhund Border Collie Lou, lässt sich gerne über den Parcours führen

2. Ausbildung des Hundes

 

Sie können gerne schon mit Junghunden an unseren Seminaren teilnehmen!

Da der Hund aber für den Einsatz wirklich erwachsen und über die Pubertätsphase hinweg sein sollte, geben wir die Zertifikate erst aus, wenn der Hund mindestens 15-18 Monate alt (je nach dem individuellen Entwicklungsstand des Tieres) ist. Bis dahin kann er aber ein "Lehrlings-Zertifikat" bekommen.

 

Die Ausbildung des Hundes ist abhängig vom Einsatzbereich und sollte an dessen speziellen Anforderungen orientiert sein.

Wünschenswert, aber nicht grundsätzlich notwendig, ist eine gewisse Grundausbildung, die folgende Bereiche umfassen sollte:

  • Gute Grunderziehung ungefähr auf Niveau des BHV - Hundeführerscheins oder der Begleithundprüfung. Hierzu gehören Übungen wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und Leinenführigkeit.
  • Optimale Prägung und Sozialisierung von Jugend an in Richtung Kontakt mit Menschen jeden Alters.
  • Umwelt- und Sozialsicherheit (ungewöhnliche Geräusche, optische Reize, Bewegungsmuster, Tierbegegnungen…).
  • Besonders enge Bindung des Hundes an seine/n Menschen.

Nach dieser Grundausbildung geht es dann weiter mit der „arbeitsplatzspezifischen“ Ausbildung.

Und auch hier werden immer wieder neue Aufgaben entstehen, neue Ideen in der Arbeit wollen umgesetzt werden. Deshalb wird die Ausbildung des Hundes niemals wirklich beendet sein.

 

Eins aber muss allererster Grundsatz der Ausbildung sein:

Sie soll an den Bedürfnissen des Hundes und den neuesten Erkenntnissen der Verhaltensforschung orientiert sein. Veraltete Trainingsmethoden, die mit Druck, Zwang oder Bedrohung arbeiten, bringen keinen freudig arbeitenden belastbaren Hund hervor. Es gibt bessere und „nachhaltigere“ Wege. Wir arbeiten daher ausschließlich über positive Verstärkung mit Hilfe von Markertraining.

Insbesondere wenn wir mit Kindern arbeiten, müssen wir uns vor Augen halten, dass unsere Art des Umgangs mit dem Hund Vorbildfunktion hat. Im Umgang mit dem Tier erwerben die Kinder soziale Kompetenzen, die sie auf ihr ganzes Umfeld übertragen (sollen).